Warum richtig verputzen wichtig ist
Das Verputzen von Innenwänden ist eine fundamentale Technik im Innenausbau. Eine professionell verputzte Wand bildet die Grundlage für jeden weiteren Wandbelag - ob Tapete, Farbe oder Fliesen. Dabei kommt es nicht nur auf das richtige Material an, sondern auch auf die korrekte Ausführung.
In diesem umfassenden Ratgeber erfahren Sie alles über die verschiedenen Putzarten, die richtige Vorbereitung und die professionelle Ausführung.
1. Putzarten im Überblick
Gipsputz
Vorteile: Schnelle Verarbeitung, glatte Oberfläche, reguliert Luftfeuchtigkeit
Nachteile: Nicht wasserfest, nicht für Feuchträume geeignet
Einsatzbereich: Trockene Innenräume, Wohn- und Schlafzimmer
Kalkputz
Vorteile: Natürlich antibakteriell, feuchtigkeitsregulierend, umweltfreundlich
Nachteile: Längere Trocknungszeit, kann bei falscher Anwendung reißen
Einsatzbereich: Alle Innenräume, besonders für Allergiker geeignet
Zementputz
Vorteile: Sehr robust, wasserfest, lange haltbar
Nachteile: Aufwendige Verarbeitung, kann Risse bilden
Einsatzbereich: Feuchträume, Keller, stark beanspruchte Bereiche
2. Werkzeuge und Materialien
Werkzeuge
- Maurerkelle und Glättkelle
- Putzreibe (Kunststoff oder Holz)
- Wasserwaage
- Putzbrett
- Rührquirl für Bohrmaschine
- Eimer zum Anmischen
- Schwamm und Sprühflasche
Materialien
- Putz nach Wahl (Gips/Kalk/Zement)
- Grundierung/Haftbrücke
- Putzprofile für Kanten
- Gewebeband für Risse
- Abdeckmaterial
- Wasser
3. Schritt-für-Schritt Anleitung
Schritt 1: Untergrund vorbereiten
Entfernen Sie alte Farbreste, Tapeten oder losen Putz. Der Untergrund muss sauber, trocken und tragfähig sein. Bei sehr glatten Oberflächen sorgt eine Grundierung für bessere Haftung.
Schritt 2: Grundierung auftragen
Tragen Sie die Grundierung gleichmäßig mit einem Pinsel oder einer Rolle auf. Bei stark saugenden Untergründen kann eine zweite Schicht notwendig sein. Lassen Sie die Grundierung vollständig trocknen.
Schritt 3: Putz anmischen
Mischen Sie den Putz nach Herstellerangaben an. Verwenden Sie sauberes, kaltes Wasser und rühren Sie klumpenfrei. Mischen Sie nur so viel an, wie Sie in 20-30 Minuten verarbeiten können.
Profi-Tipp:
Arbeiten Sie bei Temperaturen zwischen 5°C und 25°C. Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung und starke Zugluft während der Verarbeitung.
Schritt 4: Putz auftragen
Tragen Sie den Putz mit der Kelle auf und ziehen Sie ihn gleichmäßig ab. Arbeiten Sie in überlappenden Bahnen von unten nach oben. Die Schichtdicke sollte 10-15mm nicht überschreiten.
Schritt 5: Oberfläche gestalten
Nach einer kurzen Antrocknungszeit (ca. 30 Minuten) können Sie die Oberfläche mit der Putzreibe bearbeiten. Kreisende Bewegungen ergeben eine gleichmäßige Struktur.
Häufige Fehler vermeiden
Zu dicke Schichten
Tragen Sie lieber mehrere dünne Schichten auf als eine dicke. Das verhindert Rissbildung.
Ungleichmäßige Mischung
Rühren Sie den Putz gründlich an. Klumpen führen zu ungleichmäßigen Oberflächen.
Falsche Trocknungszeit
Zu schnelles oder zu langsames Trocknen kann zu Rissen oder ungleichmäßiger Oberfläche führen.
Trocknungszeiten und Nachbehandlung
Die Trocknungszeit hängt von der Putzart, Schichtdicke und den klimatischen Bedingungen ab:
Gipsputz
2-4 Stunden oberflächentrocken
24 Stunden durchgetrocknet
Kalkputz
4-6 Stunden oberflächentrocken
2-3 Tage durchgetrocknet
Zementputz
6-8 Stunden oberflächentrocken
7-14 Tage durchgetrocknet